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Im Zentrum der vorliegenden Untersuchung steht das in der mittelalterlichen Literatur h ufig anzutreffende Ph nomen des Wilden, das dem Helden in ganz unterschiedlicher narrativer Ausgestaltung begegnen kann: So geh ren neben wilden Tieren und wilder Natur auch die Wildleute des Mittelalters zu dem Motivkreis, der gemeinhin als das Andere der h fischen Kultur verstanden wird. Entgegen dieser einseitigen Lesart geht die Autorin an den Beispielen des Parzival, Busant und Wolfdietrich D den jeweiligen textuellen Repr sentationen des Wilden auf unterschiedlichen narrativen Ebenen nach und zeigt dabei, dass das Wilde keinesfalls nur als Gegenentwurf des in der Literatur inszenierten h fischen Selbstverst ndnisses in Erscheinung tritt. Vielmehr figurieren die vielf ltigen Manifestationen des Wilden als anthropologische Konstante, was anhand kulturanthropologisch signifikanter Kategorien wie 'Kleidung', 'Essen'oder 'Sexualit t' exemplarisch untersucht wird. Das Wilde- so die These- wird in den Texten unabh ngig von ihrer jeweiligen Gattungszugeh rigkeit als Konstituens des Menschseins inszeniert und tritt damit in ein komplexes Spannungsverh ltnis mit den Eckpfeilern der h fischen Kultur. Dass die Differenzkategorien wilde/zam nicht absolut gesetzt sind, l sst sich dar ber hinaus auch auf der poetologischen Ebene beobachten. Insbesondere der Parzival-Dichter Wolfram von Eschenbach erhebt wildekeit zum Erz hlprinzip, dem die Studie anhand verschiedener Aspekte der Narration (z.B. Figurenkonzeption, Erz hltechnik und Metaphorik) nachgeht und so Strategien des "wilden Erz hlens" herausarbeitet.