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Die sog. Parva naturalia (Kleine naturwissenschaftliche Schriften) des Aristoteles sind eine erst nach dem Tode des Autors zusammengestellte Gruppe kleinerer Traktate ber bestimmte bergreifende Einzelfragen zur Physiologie des menschlichen und des Tierk rpers. Wie funktionieren die verschiedenen Wahrnehmungsorgane, warum schlafen Tiere und Menschen, warum tr umen sie im Schlaf, kann man Tr ume als Vorausdeutung der Zukunft benutzen, warum haben unterschiedliche Tierarten unterschiedliche nat rliche Lebensspannen, was geschieht mit dem K rper, wenn er altert, wozu brauchen h here Tierarten und der Mensch die Atmung? All diese Fragen werden zum Teil auch in anderen biologischen Schriften des Aristoteles behandelt, sind aber in den Parv. nat. thematisch zusammengef hrt als Funktionen, die sich aus dem Faktum der Beseeltheit des lebendigen Organismus ergeben. Insofern schlie en die Parv. nat. besonders eng an die Schrift De anima an, bieten aber vielfach konkretere, biologisch-mechanische Erkl rungen an, die interessante Aufschl sse ber die Erkl rungsmodelle des Stagiriten geben.

Zum einen befassen sich die hier versammelten Beitr ge mit einzelnen Problemen, die sich aus den Darstellungen der K rperfunktionen ergeben (z. B. die spannende Frage nach der Natur des Lichts im Rahmen der Wahrnehmungslehre, nach der Rolle der Atmung in einer Zeit, die weder einen Begriff noch eine genaue Vorstellung von Gasen hatte). Aber auch seit langem strittige Fragen ber den Zusammenhang der Parv. nat. mit den brigen biologischen Schriften des Aristoteles werden behandelt und neue L sungsvorschl ge daf r angeboten. So scheint es, dass die Zusammenstellung dieser Schriftengruppe erheblich fr her erfolgte als man bisher annahm. Schlie lich wird auch die Rezeption bei den fr hen Kommentatoren (Alexander von Aphrodisias) und im Italien des 16. Jhs eingehender untersucht.

Damit werden die lange Zeit etwas vernachl ssigten Parv. nat. st rker in den Fokus der Forschung ger ckt und mit zahlreichen neuen Ergebnissen eingehend untersucht.