Anamnesis: Studien Zur Topik Der Erinnerung in Der Erzählenden Literatur Zwischen 1800 Und 1900 (Moritz - Keller - Raabe) Reprint 2012 Edition Contributor(s): Berndt, Frauke (Author) |
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ISBN: 3484150890 ISBN-13: 9783484150898 Publisher: de Gruyter OUR PRICE: $164.34 Product Type: Hardcover - Other Formats Language: German Published: October 1999 |
Additional Information |
BISAC Categories: - Literary Criticism | European - German - Language Arts & Disciplines |
Dewey: 833.709 |
LCCN: 00308669 |
Series: Hermaea. Neue Folge |
Physical Information: 1.19" H x 6.14" W x 9.21" (2.03 lbs) 534 pages |
Themes: - Cultural Region - Germany |
Descriptions, Reviews, Etc. |
Publisher Description: Ich erinnere mich: Dem mit dieser knappen Formel bezeichneten Paradigma des Erzählens kommt für die Literatur des ausgehenden 18. und 19. Jahrhunderts zentrale Bedeutung zu. Doch werden die einschlägigen Texte seit jeher, wenn auch unter höchst verschiedenen theoretischen Vorgaben, auf die hermeneutische Frage nach der poetischen Konstitution und Konstruktion des Subjekts hin untersucht. Die tieferen Fundamente des narrativen Arrangements Anamnesis treten aber erst dann zutage, wenn die Doppelung von erzähltem und erzählendem Ich als Funktion der literarischen Erinnerungsarbeit begriffen wird. Diese Arbeit setzt - diesseits von Wahrnehmungen oder platonischen Ideen, authentischen Erfahrungen oder Unbewu tem - ein Bildarchiv voraus, das die Pathosformeln aus den gro en mythologischen und christologischen Initiationserzählungen, aus Christus-, Marien-, Heiligen- und Venusikonographie enthält. Im Rückgriff auf topisch strukturierte Modelle kultureller Wissensorganisation und -abbildung dienen die vielen kleinen Szenen und Episoden, aus denen die Erzähler in Moritz' Anton Reiser, Kellers Grünem Heinrich und Raabes Akten des Vogelsangs die Lebensgeschichten der Helden zusammenfügen, dem Entwurf weit angelegter Gedenkräume. So erweist sich die rhetorische Tradition der Memoria in den Texten geradezu als übermächtig, wird sie doch zugleich die Grundlage einer jeweils eigenständigen ästhetischen Figuration. Aus der Analyse des Widerspiels von Hermeneutik und Rhetorik, von individueller Erinnerung und kollektivem Gedächtnis folgt nicht zuletzt, da die Prämissen, unter denen das Konzept einer modernen Erinnerung bislang verhandelt wurde, einer Revision bedürfen. |