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Der Scheidungsprozeß von Gottfried Kellers Mutter Reprint 2016 Edition
Contributor(s): Würgau, Rainer (Author)
ISBN: 3484320737     ISBN-13: 9783484320734
Publisher: de Gruyter
OUR PRICE:   $146.30  
Product Type: Hardcover
Language: German
Published: November 1994
Qty:
Additional Information
BISAC Categories:
- Literary Criticism | European - German
- Language Arts & Disciplines
- Biography & Autobiography
Dewey: B
LCCN: 95104005
Series: Untersuchungen Zur Deutschen Literaturgeschichte
Physical Information: 0.31" H x 6.14" W x 9.21" (0.73 lbs) 100 pages
Themes:
- Cultural Region - Germany
 
Descriptions, Reviews, Etc.
Publisher Description:

Elisabetha, geborene Scheuchzer, Witwe des Drechslermeisters Rudolf Keller, galt der lteren Literaturgeschichte als Beispiel einer Dichtermutter, die den schwierigen Werdegang ihres Sohnes unverbr chlich solidarisch begleitete. Ihr Ansehen wird heute durch das Urteil der genannten Autoren verdunkelt. Kaiser spricht ihr die F higkeit zur Gef hlserziehung ab und d monisiert sie zur Eismutter und Meduse. Muschg stellt sie als beschr nkte Person dar, deren achtj hrige Ehe mit dem Gesellen ihres fr hverstorbenen Mannes den Sohn psychisch schwer gesch digt und vermutlich physisch 'verzwergt' habe, - Ansichten, die der Konfrontation mit den k rzlich wiederentdeckten Proze akten nicht standhalten: Elisabeth Keller wurde von ihrem zweiten Gatten wenige Monate nach der Eheschlie ung verlassen und ffentlich schwer gekr nkt. Von einer konfessionell engherzigen Ehegerichtsbarkeit jahrelang hingehalten, setzte sie ihre Scheidung durch. Die Haltung, die sie vor Gericht bewies, unterst tzt die These, da sie ihren beiden Kindern eine gute Mutter und Gef hlserzieherin war. Nicht sie hat ihren Sohn verletzt, sondern M nner, welche von weiblichen Rechten gering dachten. Zu diesen mag auch der Prorektor und gewesene geistliche Eherichter Meyer geh rt haben, der Keller wegen eines Knabenstreiches von der weiteren Schulbildung ausschlo .

Frei von quellenkritischen Bedenken im Umgang mit Lebenszeugnissen, vereinnahmen Muschg und Kaiser den Dichter als Zeugen gegen seine Mutter und untersch tzen dabei seine F higkeit, ihr Liebes- und Eheschicksal geistig zu durchdringen. Die sch tzende Haltung, die er ihr gegen ber einnahm, wird von einer bevormundenden Interpretation als Bem ntelung ausgelegt, die Sohnesliebe als Begehrlichkeit, das Denkmal der Dankbarkeit, das er ihr im Gr nen Heinrich setzte, als Strafphantasie. Insbesondere Muschg ist das negative Verdienst zuzusprechen, mit seiner Mutma ung ber die psychische Ursache von Kellers Kleinw chsigkeit eines der unertr glichsten Ger chte in der deutschen Literaturgeschichte seit 1945 in Umlauf gesetzt zu haben.