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Verhandlungsdemokratie: Beiträge Zur Vergleichenden Regierungslehre 2003 Edition
Contributor(s): Lehmbruch, Gerhard (Author)
ISBN: 3531141341     ISBN-13: 9783531141343
Publisher: Vs Verlag Fur Sozialwissenschaften
OUR PRICE:   $66.49  
Product Type: Paperback
Language: German
Published: October 2003
Qty:
Additional Information
BISAC Categories:
- Political Science
- Social Science | Women's Studies
Dewey: 320
Physical Information: 0.47" H x 5.83" W x 8.27" (0.59 lbs) 217 pages
Themes:
- Sex & Gender - Feminine
 
Descriptions, Reviews, Etc.
Publisher Description:
mochten es vielleicht für attraktiv halten, aber sie glaubten nicht, da es in Deutschland, in einer damals von mancherlei kulturellen Gegensätzen durchzogenen Gesellschaft mit einem "Vielparteiensystem", funktionieren könne. Nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft begannen sich diese Einstellungen zu ändern. Vor dem Hintergrund der Erfahrungen, die zum Zusammenbruch der Weimarer Republik geführt hatten, erschien das Westminstermodell nicht wenigen Beobachtern als eine überlegene Re- gierungsweise. Das war kein ganz neuer Gedanke. Schon im ausgehenden Kaiserreich und in den Anfangen der Weimarer Republik war das Westminster-Modell eine Alternative, die von klugen Beobachtern ernsthaft diskutiert wurde. Aber damals überwog die Skepsis, ob denn in der fragmentierten deutschen Gesellschaft mit ihrem Vielparteiensystem ein solcher Institutionenwandel überhaupt eine ernsthafte Chance hätte. In den Anfangsjahren der Bundes- republik änderte sich diese Wahrnehmung. Vor dem Hintergrund des politi- schen Wiederaufbaus in Westdeutschland erschien sie zunehmend auch als eine durchaus realistische Perspektive. Dies nicht zuletzt deshalb, weil sich die Struktur des westdeutschen Parteiensystems schon im ersten Nach- kriegsjahrzehnt deutlich zu verändern begann. Hier zeichnete sich eine Konzentrationsbewegung auf CDU und SPD ab, die den bipolaren Wett- bewerb zwischen zwei um die Hegemonie konkurrierenden Gro parteien sowohl möglich machte als auch beförderte. Freilich unterschied sich das sich neu formierende Regierungssystem der "alten" Bundesrepublik vom Westminstermodell deutlich in einer wichtigen Hinsicht: Parteikoalitionen blieben bei der Regierungsbildung - jedenfalls im Bunde - der Regelfall. Und die entschiedenen Anhänger des Westminstermodells hielten dies lange für ein Defizit der demokratischen Nachkriegsentwicklung in Westdeutsch- land, das der Korrektur bedürftig sei.