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Fremdbilder - Selbstbilder: Imaginationen Des Judentums Von Der Antike Bis in Die Neuzeit. Eine Publikation Der Interfakultaren Forschungsstelle F 1., Aufl. Edition
Contributor(s): Bloch, Rene (Editor), Haberli, Simone (Editor), Schwinges, Rainer C. (Editor)
ISBN: 3796526810     ISBN-13: 9783796526817
Publisher: Schwabe
OUR PRICE:   $75.05  
Product Type: Paperback
Language: German
Published: July 2010
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Additional Information
BISAC Categories:
- Social Science | Jewish Studies
LCCN: 2011464561
Physical Information: 272 pages
Themes:
- Ethnic Orientation - Jewish
 
Descriptions, Reviews, Etc.
Publisher Description:
Seit es das Judentum gibt, existieren Bilder von ihm, eigene und fremde. Manche Vorstellungen vom Judentum erweisen sich als schlicht falsch, andere wiederum gewahren differenzierte Einblicke sowohl in die Verfasstheit der Mehrheitsgesellschaften also auch des judischen Selbstverstandnisses. Die Beitrage in diesem Band beschaftigen sich mit Bildern des Judentums und der Juden. Seit der Antike kursieren realitatsverzerrende Stereotype des Judentums, die nicht selten zur Legitimierung einer Andersbehandlung der Juden durch die Mehrheitsgesellschaften herangezogen wurden. Nebst diesen Fremdbildern entwickelten auch die Juden selbst Bilder von sich, oftmals unter Einfluss der sie umgebenden Volker und durchaus nicht nur in Opposition zu diesen. Die drei ersten Beitrage behandeln Vorstellungen des Judentums in der Antike und der Spatantike. Eine erste Frage gilt dem judischen Monotheismusverstandnis und den aus ihm ableitbaren Charakteristika der judischen Religion: Ist es zulassig, mit dem exklusiven Monotheismus Vorstellungen einer erhohten Gewaltbereitschaft zu verknupfen? Spielen bei solchen Ableitungen allenfalls moderne Projektionen mit hinein? An der Schnittstelle von Judentum und Christentum steht der Beitrag zum Selbstbild des Apostels Paulus: Gilt er sich selbst nach seiner Konversion nach wie vor als Jude? Der dritte Beitrag ist im Umfeld des rabbinischen Judentums in der Zeit nach der Zerstorung des Zweiten Tempels angesiedelt: Sind Frauen nach rabbinischem Verstandnis eigentlich auch Juden und wenn ja - inwieweit? Die vier Beitrage zu mittelalterlichen und fruhneuzeitlichen Judenbildern haben die christliche Mehrheitsgesellschaft zum gemeinsamen Referenzrahmen. Unter dem Einfluss der neuen Religion bildeten sich nicht nur christliche Imaginationen des Judentums aus - vielmehr entwickelte auch das Judentum Vorstellungen von sich selbst, teils in Abgrenzung, teils im Austausch mit dem Christentum und seiner Kultur. Ein Beitrag widmet sich der Frage, wie mittelalterliche Christen judische Gelehrsamkeit wahrgenommen und bewertet haben. Dem judischen Bildverbot und dem durchaus produktiven Umgang mit ihm in mittelalterlichen Handschriften widmet sich ein zweiter Beitrag. Wie in einer weiteren Untersuchung erlautert wird, treten judische Figuren nicht nur in christlichen Legenden, Chroniken und Novellen auf, sondern bilden einen ganz wesentlichen Bestandteil des Figurenarsenals im mittelalterlichen Schauspiel. Welches Ausmass der Diffamierung die Judendarstellungen in den Spielen annehmen konnten, wird anhand originaler spatmittelalterlicher Textstellen eindinglich vor Augen gefuhrt. Dass es wahrend des gesamten Mittelalters und auch zur Reformationszeit zu Ubertritten zum Christentum kam, ist hinlanglich bekannt. Welche Konsequenzen dabei eine Konversion auf das Selbstbild eines ehemaligen Juden haben konnte, wird in einem Beitrag zu Johannes Pfefferkorn gezeigt, der nach seiner Konversion von 1504 zugleich zur Zielscheibe und zum Quell religioser Gehassigkeit wurde. Mit der Fruhen Neuzeit und der beginnenden judischen Aufklarung befasst sich ein weiterer Artikel. Inwiefern konnen Juden, die oft zu unfreiwilliger Wanderschaft gezwungen waren, eigene Identitat und Heimatvorstellungen entwickeln? Der so genannte Davidstern wird oft als das zeitlose judische Symbol schlechthin angesehen. Dass diese Vorstellung nicht nur deutlich zu kurz greift, sondern in mancherlei Hinsicht sogar schlicht falsch ist, zeigt eine umfassende Studie zum Hexagramm. Der letzte Beitrag schliesslich beschaftigt sich mit ausser- und innerjudischen Vorstellungen des Zionismus, wodurch der Bogen zu hochaktuellen Fragestellungen geschlagen wird.