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Coblentz: Symbol Fur Die Gegenrevolution: Die Franzosische Emigration Nach Koblenz Und Kurtrier 1789-1792 Und Die Politische Diskussion Des Revolution
Contributor(s): Henke, Christian (Author)
ISBN: 3799574417     ISBN-13: 9783799574419
Publisher: Jan Thorbecke Verlag
OUR PRICE:   $63.65  
Product Type: Hardcover
Language: German
Published: December 2000
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Additional Information
BISAC Categories:
- History | Europe - General
Series: Beihefte Der Francia
Physical Information: 416 pages
 
Descriptions, Reviews, Etc.
Publisher Description:
Seit dem Eintreffen der Bruder Ludwigs XVI. in Koblenz im Sommer 1791 wurde die Stadt zum politischen und organisatorischen Zentrum der diplomatischen und militarischen Aktivitaten der franzosischen Emigranten. Seit dieser Zeit verband sich in Paris die Vorstellung, von den Emigranten bedroht zu sein, mit dem Namen der Stadt Koblenz. Losgelost von der tatsachlichen Starke des in Koblenz konzentrierten Emigrantenpotentials wurde die Stadt fur Freund und Feind das Emigrantenzentrum schlechthin. Koblenz wurde zum Symbol einer gegenrevolutionaren Bedrohung von aussen. Der Stadtename Coblentz entwickelte sich zu einer politischen Vokabel, mit der alle Gegner der Revolution rhetorisch gebrandmarkt werden konnten und die selbst in heutigen politischen Diskussionen vereinzelt Verwendung findet. Die Koblenzer Emigrantenkolonie war von Juni 1791 bis Juli 1792 der Hauptsammelpunkt der aktiven Gegenrevolution. Die koniglichen Prinzen installierten in der Stadt eine Exilregierung und betrieben vielfaltige Projekte, deren Ziel eine Restauration des Ancien Regime in Frankreich war. In deren Mittelpunkt stand der Versuch, eine eigene Armee aufzustellen, deren Aufbau und Organisation ihr Handeln im Exil bestimmte. Durch die Etablierung eigener Verwaltungsstrukturen und durch zahlreiche ordnungspolitische Massnahmen pragten sie das Leben der Franzosen am Rhein. Trotz aller Anstrengungen erwiesen sich allerdings letztlich alle Projekte der emigrierten Prinzen als illusorisch und das Scheitern der alliierten Militarintervention in der Kanonade von Valmy im September 1792 setzte ihren Hoffnungen auf eine schnelle Ruckkehr in die Heimat endgultig ein Ende. Die franzosische Offentlichkeit beobachtete die Aktivitaten der Emigranten ihrerseits von Beginn an mit Aufmerksamkeit und wachsendem Argwohn, denn sie erzeugten Unruhe und schurten Angste vor einer Gegenrevolution. Es war diese Gemengelage, die Nahrboden fur die Etablierung des Begriffs Coblentz im politischen Sprachgebrauch der revolutionaren Epoche bildete. Seine Geburtsstunde schlug in der beginnende Kriegsdebatte, die die gesetzgebende Nationalversammlung seit dem Oktober 1791 fuhrte. Die grossen girondistischen Redner Brissot und Vergniaud gehorten zu seinen Geburtshelfern. Parallel zur weiteren Radikalisierung in der Kriegsfrage und der Revolution selbst erlebte der Begriff in den folgenden Jahren zahlreiche Bedeutungsveranderungen, bis Coblentz schliesslich zu einem Symbol fur die Gegenrevolution schlechthin wurde. In den politischen Debatten der Jahre 1791 bis 1794 wurde die Kampfvokabel Coblentz gezielt genutzt, um innen- und aussenpolitische Strategien zu begrunden und umzusetzen.