Russlands Langsamer Abschied Von Der Vergangenheit: Der Kpdsu-Prozess VOR Dem Russischen Verfassungsgericht (1992) ALS Geschichtspolitische Weichenste 1., Aufl. Edition Contributor(s): Fein, Elke (Author) |
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ISBN: 389913561X ISBN-13: 9783899135619 Publisher: Ergon Verlag OUR PRICE: $93.10 Product Type: Paperback Language: German Published: November 2007 |
Additional Information |
BISAC Categories: - Political Science |
Series: Spektrum Politikwissenschaft |
Physical Information: 695 pages |
Descriptions, Reviews, Etc. |
Publisher Description: Der KPdSU-Prozess vor dem Verfassungsgericht der RF, seinerzeit vielfach als Randerscheinung des alles dominierenden Machtkampfs zwischen dem russischen Prasidenten und seinen Gegenspielern im Parlament wahrgenommen, stellt sich dem kulturwissenschaftlich informierten, wissenspolitologischen Blick als institutioneller Schauplatz eines fundamentalen geschichtspolitischen Deutungskampfes dar, mit weitreichenden Konsequenzen fur den Fortgang des russischen Transformationsprozesses. Sowohl in seinem Verlauf als auch seinem Ergebnis symptomatisch fur den Umgang des post-sowjetischen Russland mit seiner jungsten Vergangenheit erscheint der KPdSU-Prozess als geschichtspolitische Weichenstellung, deren Folgen bis heute spurbar sind: Der Verzicht auf eine umfassende gerichtliche Bewertung der Sowjetzeit und die faktische Rehabilitierung der Kommunistischen Partei kamen einer Richtungsentscheidung im Sinne der politischen und symbolischen "Koexistenz von Vergangenheit und Zukunft" im neuen Russland gleich. Diese erschwert seither die Umsetzung einer konsequenten Reformpolitik und delegitimiert das Projekt einer Demokratisierung, die sich in Abgrenzung gegenuber dem totalitaren sowjetischen Erbe definiert. Damit wurde das postkommunistische Regime einer wichtigen Legitimitatsressource beraubt. Die Studie zeichnet diese Reformulierung des geschichtspolitischen Wahrheitsregimes nach, die in der Ara El'cin zu einer weitgehenden Tabuisierung der sowjetischen Vergangenheit im offiziellen Diskurs fuhrte, wahrend sie unter Putin sogar wieder verstarkt als positiver Bezugspunkt fungiert. Der KPdSU-Prozess vor dem Verfassungsgericht der RF, seinerzeit vielfach als Randerscheinung des alles dominierenden Machtkampfs zwischen dem russischen Prasidenten und seinen Gegenspielern im Parlament wahrgenommen, stellt sich dem kulturwissenschaftlich informierten, wissenspolitologischen Blick als institutioneller Schauplatz eines fundamentalen geschichtspolitischen Deutungskampfes dar, mit weitreichenden Konsequenzen fur den Fortgang des russischen Transformationsprozesses. Sowohl in seinem Verlauf als auch seinem Ergebnis symptomatisch fur den Umgang des post-sowjetischen Russland mit seiner jungsten Vergangenheit erscheint der KPdSU-Prozess als geschichtspolitische Weichenstellung, deren Folgen bis heute spurbar sind: Der Verzicht auf eine umfassende gerichtliche Bewertung der Sowjetzeit und die faktische Rehabilitierung der Kommunistischen Partei kamen einer Richtungsentscheidung im Sinne der politischen und symbolischen "Koexistenz von Vergangenheit und Zukunft" im neuen Russland gleich. Diese erschwert seither die Umsetzung einer konsequenten Reformpolitik und delegitimiert das Projekt einer Demokratisierung, die sich in Abgrenzung gegenuber dem totalitaren sowjetischen Erbe definiert. Damit wurde das postkommunistische Regime einer wichtigen Legitimitatsressource beraubt. Die Studie zeichnet diese Reformulierung des geschichtspolitischen Wahrheitsregimes nach, die in der Ara El'cin zu einer weitgehenden Tabuisierung der sowjetischen Vergangenheit im offiziellen Diskurs fuhrte, wahrend sie unter Putin sogar wieder verstarkt als positiver Bezugspunkt fungiert. |