Wem Gehört Die Heimat?: Beiträge Der Politischen Psychologie Zu Einem Umstrittenen Phänomen 1995 Edition Contributor(s): Belschner, Wilfried (Editor) |
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ISBN: 3322972526 ISBN-13: 9783322972521 Publisher: Vs Verlag Fur Sozialwissenschaften OUR PRICE: $56.99 Product Type: Paperback Language: German Published: August 2014 |
Additional Information |
BISAC Categories: - Social Science |
Dewey: 300 |
Series: Politische Psychologie |
Physical Information: 0.55" H x 5.83" W x 8.27" (0.70 lbs) 263 pages |
Descriptions, Reviews, Etc. |
Publisher Description: 1. Die Zeichen von Krieg, Vertreibung und Flucht, die heute unsere Nachrich- ten aus Osteuropa beherrschen, verleihen dem Thema dieses Bandes eine grauenhafte Aktualit t. Das halbe Jahrhundert gepanzerter Ordnung nach dem Zweiten Weltkrieg hatte fast vergessen lassen, welche Gewalt die unter- dr ckten Konflikte um Lebensformen und Territorien behalten; wie erbittert sie als Kampf um ethnische oder nationale Identit t erlebt und gef hrt wer- den. Es ist wie ein Blick in die brutale Vorgeschichte des Heimatph nomens, dessen materielle Dynamik durch den hegemonialen Fortschritt von Industrie und Weltmarkt - f r unsere Weltgegend jedenfalls - geb ndigt schien. Der s kulare Modemisierungsproze zerst rt ja mit dem Zwang zu Indu- strialisierung und Weltmarktanpassung unaufhaltsam und unumkehrbar die traditionalen Grundlagen von regionalen Kulturen, von Gemeinschaftlichkeit und kollektiver Identit t; wir sahen und sehen fortgesetzt diesen lebensweltli- chen Strukturwandel, in dem das Materiale der Heimat untergeht. Den ge- schichtlichen Individualit ten der Landschaft, der agrarischen, handwerkli- chen und auch industriellen Arbeitsformen, der Bauformen, der familialen Muster, schlie lich der Mentalit ten und Sprachformen wird-im Zuge einer Subsumption unter das Allgemeine des globalen Verwertungsprozesses-ihr Eigensinn genommen. Aber ist es nicht so, da gerade an diesem Eigenen - Sehnsucht wie Ha stiftend - in unserer Kindheit sich eine psychosoziale Disposition bildete, die unser Wesen durchpr gt, in die wir immer schon ver- setzt sind und die uns nur im nachhinein - in der Bewu tseinsaufgabe, unser Erleben zu reflektieren - zug nglich wird. So ist Heimat das dem Einzelnen zugef gte Eigene, dem er sich affirmativ oder kritisch, getrieben oder sublimierend widmen oder entziehen kann. |